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Gitzifleisch und ErnährungDer Brauch, aufgrund seiner Reinheit vor allem an Ostern Gitzifleisch zu essen, entstammt der christlich-abendländischen Tradition. Am stärksten wird dem heute im Tessin nachgelebt. Das Brunstverhalten der Ziegen begünstigt Geburten Anfang Jahr, sodass die Gitzi vor Ostern schlachtreif sind. Was früher häufig als ein «Arme-Leute-Festessen» galt, ist heute längst zu einer raren Spezialität geworden. Das Ostergitzi ist vielerorts bereits ab Februar, spätestens aber ab Palmsonntag und bis Pfingsten erhältlich. Das Fleisch der Ostergitzi ist hell und zart.
Beim Herbstgitzi, auch Alp- oder Berggitzi genannt, handelt es sich um das qualitativ beste Ziegenfleisch. Aufgrund des Bedürfnisses, über das ganze Jahr melken und Ziegenkäse anbieten zu können, werden Gitzi vermehrt auch in anderen Jahreszeiten geboren. Dies ermöglicht vielen Jungtieren, den Sommer auf den Alpweiden der Schweizer Berge zu verbringen, wo sie sich an den saftigsten Kräutern erfreuen. Dadurch wird das Fleisch rötlicher, kräftiger und aromatischer, bleibt aber dennoch feinfaserig und zart. Die Herbstgitzi tragen zum Erhalt der gefährdeten Rassen bei.
Gitzi- und Ziegenfleisch schmeckt angenehm mild und ist kalorienarm. Es enthält nur wenig Fett und Cholesterin. Mit seinem hohen Anteil an Eiweissen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren gilt Gitzifleisch als sehr gesund und ist daher bei linienbewussten Geniessern begehrt.